Das Gewerbegebiet „Glashüttenweg“ grenzt direkt an das Wohngebiet Karlshof und an das Naturschutzgebiet „Schellbruch“. Das Gewerbegebiet ist nicht mehr zeitgemäß an den überörtlichen Verkehr angebunden und liegt in einer Sackgasse. Die einzigeErschließungsstraße führt durch ein Wohngebiet.
Hier plant ein Münchner Investor ein 24/7-Logistikzentrum mit 42.000 qm Lager- und Umschlagsfläche und bis zu 42 LKW-Toren und Rampen. 40.000m² sind für LKW-Transporte und 2000m² für kleinere Lieferfahrzeuge und Transporter, z.B. Paketfahrzeuge von Internet-Versendern geplant.
Der Investor und die Stadt nennen keine präzisen Zahlen für den erwarteten Schwerlast- und Lieferverkehr, aber nach Branchenkennzahlen muss mit bis zu 800 LKW-Fahrten täglich an 7 Tagen die Woche rund um die Uhr gerechnet werden. Hunderte von kleineren Lieferfahrzeugen kämen zusätzlich zum Einsatz.
Für die Planungsprognose stehen keine adäquaten Verkehrsdaten zur Verfügung.
Das Projekt stiftet in unseren Augen geringen wirtschaftlichen Nutzen, da fast keine neuen Arbeitsplätze in Logistik-Zentren entstehen. Es beeinträchtigt aber viele Betroffene:
Die Betroffenen
- Alle Menschen aus Karlshof, die die Kreuzung Luisenstraße /Glashüttenweg passieren, besonders schwache Verkehrsteilnehmer.
- Alle, die künftig im Rückstau der Ampel Sandberg/Luisenstraße die ganze Luisenstraße / Forstmeisterweg entlang stehen.
- Die Anwohner der Luisenstraße.
- Die Anwohner der wichtigsten Schleichwege, die den Ausweichverkehr aufnehmen werden: Torneiweg, insbesondere oberer Torneiweg zwischen AVIA und Travemünder Allee, Am Schellbruch, alle Querverbindungen zur Travemünder Allee.
- Die Kunden der wichtigen Nahversorger REWE und ALDI und die Firmen im Gewerbegebiet wie Vestas, Junge, Smurfit, Meißner, Brüggen, KVH, Tierarztpraxis, die für Mitarbeitende, Kunden und Lieferanten schlechter erreichbar werden.
Unsere Forderungen
- Sofortiger Planungsstopp und Ausschluss der Erteilung einer Baugenehmigung.
- Offenlegung der Planungen und Transparenz über Gutachten und Prognosen.
- Umfassende Maßnahmen die mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bringen, den Verkehr beruhigen und Schwerlastverkehr von Wohnbereichen fernhalten.
- Ergebnisoffene Diskussion über die langfristige Fortführung des Industriegebietes oder alternativ der langfristigen Umwidmung in Gewerbe und Wohnen.

Die Petition führt ja m.E. valide Argumente gegen den Bau des Logistikzentrums generell auf – hier klingt es jetzt so, als ob da eh nichts mehr zu machen ist und es nur noch um eine möglichst verträgliche Ausgestaltung geht. Ist das richtig? Am 6.11. kann ich leider nicht kommen, aber ich habe gehört, dass es am 20.11. noch einen Termin mit dem Bürgermeister geben sollte. Stimmt das?
Hallo Tobias, ja das stimmt. Der 20.11. 19:00 Uhr im Gemeinschaftshaus. Ob noch was zu machen ist, hängt vom Einsatz der Betroffenen ab.
https://www.openpetition.de/petition/online/stoppt-den-bau-eines-logistikzentrums-im-glashuettenweg-in-luebeck-karlshof
Herr Schulken!
Ich bin ganz bei Ihnen! Es ist eine Schande, wie das Industriedenkmal seit vielen Jahren vor sich hinrottet, bis jemand dann Fakten schafft. So kann man bequem lästige Kulturdenkmale entsorgen – die Stadt ist darin ja nicht ganz ungeübt. Das kommt dabei heraus, wenn Lübeck nicht der obersten Denkmalpflege durch das Land unterstellt ist, sondern der Bürgermeister selbst sein eigener Chef ist. Da darf einen dann so manche merkwürdige Sache nicht mehr erstaunen. Traurig. Und uns fehlt eine weitsichtige Persönlichkeit wie Robert Knüppel.
Viele Grüße,
Hilde Jansen
Mir scheint der Standort ebenfalls ungünstig. Die Luisenstraße wird überlastet. Wir stellen ja schon jetzt immer wieder einen riesigen Rückstau bis zur Tankstelle fest.
Aus meiner Sicht entsteht ein zusätzlich überdimensionales Sicherheitsproblem im Straßenverkehr, speziell für die Fahrradfahrer. Von der Belastung durch Lärm und Abgase abgesehen.
Aus meiner Sicht ist die Wahl des Standortes denkbar ungünstig
@Lukas
@Ute,
Nicht gesicherte Informationen weisen auf eine Zwischenlagerung für die bereits ansässigen Firmen Brüggen und Smurfit Kappa hin. Deren Produktions / Lagerstätten daraus bedient werden sollen. Die Frage sei gestattet, ob die Kreuzung Luisenstr. Glashüttenweg den zusätzlichen Verkehr, bestätigt wurde ein Zuwachs von 4%, bewältigen kann. Wenn nicht, ist die Kreuzung zu überplanen und sicherer zu gestalten. Der Runde Tisch hat die Fraktionen der Bürgerschaft zwecks weiterführenden Informationen angefragt. Ergebnisse auf dieser Homepage und beim Runden Tisch im Gemeinschaftshaus Karlshof.
Liebe Leute, so geht das nicht! Alle bestellen im Internet, aber niemand will ein Logistikzentrum in der Nachbarschaft! Die einzige Frage ist doch die Sicherheit der Fussgänger:innen und Radfahrer:innen, vor allem Kinder oben an der jetzt schon schwierigen Kreuzung Luisenstr/ Glashüttenweg. Das muss umgebaut werden. Dazu muss erst mal wieder eine Verkehrszählung gemacht werden, dann braucht es Daten vom Betreiber über die zu erwartenden Fahrten und dann kann entschieden werden, was wir als Stadtteil verhandeln wollen und können.
Und zum Denkmalschutz: das Gebäude wurde freigegeben, weil sich niemand fand, der eine gewinnbringende Nutzung sah. Soll das dann aus kommunalen Steuermitteln für Kleinkunstevents unterhalten werden????
Also alle mal vernünftig mitdenken und gute Entscheidungsgrundlagen abwarten. Stadt und Runder Tisch wollten sich kümmern.
Ich habe nichts dagegen, wenn dort neben dem Werk von Brüggen ein Logistikzentrum entsteht. Ich bestelle gerne Waren im Internet.
Die Belastung mit den LKWs zur Anlieferung bei Brüggen ist doch schon oft grenzwertig. Das ist wirklich der falsche Standort für einen 24/7-Betrieb. Ich hoffe alle Anwohner kämpfen gemeinsam dagegen. Da werden ja die Fledermäuse in Segeberg besser geschützt als die Menschen. Ich finde die Industriebrachen auch nicht schön und befürworte jede Nutzung, aber nur ohne eine so starke Umweltbelastung.
Bei einem neuen Logistikzentrum am Glashüttenweg können Karlshof und Lübeck insgesamt nur verlieren. Vielversprechender ist der Erhalt des denkmalgeschützten F-Gebäudes mit einer angepasste Nutzung. Das Gebäude ist ein im Norden einmaliges Industriegebäude der Bauhaus-Moderne und lässt viele Nutzungen speziell mit großem Tageslichtbezug zu. Architektonische bzw. baukulturelle Vergleiche mit dem Fagus-Werk in Alfeld (seit 2011 UNESCO-Weltkulturerbe!) sind zulässig. Seien wir also wachsam und aktiv – der historische Wasserturm ist schon abgeräumt! Wir alle sollten uns für das kulturelle Erbe einsetzen, andernfalls ist es recht bald unwiederbringlich verloren. Die untere Denkmalbehörde hat leider schon den Abriss genehmigt. Aber Gebäude und Gelände haben natürlich einen Eigentümer mit dem man in Verhandlungen treten könnte.
Der Standort ist für ein solches Logistikzentrum denkbar ungeeignet. Die einzige Zu- und Abfahrt würde über die Luisenstraße erfolgen müssen. Dabei handelt es sich um eine durch Wohnbebauung geprägte Straße. Schon jetzt kann zu bestimmten Uhrzeiten beobachtet werden, das es einen Rückstau auf der Luisenstraße bis zur Tankstelle gibt. Die Kreuzung vor der Tankstelle ist für zusätzliche Verkehre nicht ausgelegt. Auch ein Verkehrsabfluss über den Torneiweg zur Travemünder Allee würde die dortige Wohnbebauung negativ beeinflussen.
Eine solcher Standort würde zum Verkehrskollaps in der Luisenstraße, auf dem Sandberg und – bei Brückenöffnung – in der Hafenstraße führen.
Das kann nicht im Sinne der Verwaltung sein.
die Aktiven des Runden Tisches sehen das ähnlich.
Logistik Hallen sind in Zeiten des Handelns via Internet und der Anlieferung vor die Haustür wohl unumgänglich. Aber der Glashüttenweg mit angrenzender Infrastruktur scheint mit hierfür sehr ungeeignet. Erwähnenswert halte ich zudem den Hinweis, dass der Verein „Bürger Initiative Rettet Lübeck“ sich für den Erhalt und einer sinnvollen Nutzung des denkmalgeschützten Indudstrie Gebäude auf diesem Gelände einsetzt.